Die Schwangerschaft ist einer der wichtigsten Abschnitte im Leben einer Frau. Für uns ist es daher eine wunderschöne Aufgabe, Sie als Arzt in dieser Phase begleiten zu dürfen!
Zur Mutterschaftsvorsorge gehören viele verschiedene Untersuchungen. Aufgrund der Vorsorgeuntersuchung können viele Erkrankungen, welche die Gesundheit des Kindes und der Mutter gefährden, frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Die Grundlage der Mutterschaftsvorsorge sind die gesetzlich vorgegebenen Mutterschaftsrichtlinien. In ihnen ist festgelegt, welche Untersuchungen Ihr Arzt im Laufe Ihrer Schwangerschaft durchführen muss, um Schwangerschaftsrisiken rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls eine Behandlung einzuleiten.
Mutterschaftsrichtlinien:
- Untersuchungen in vierwöchigen Abständen mit Blutdruckmessung, Gewichtsüberprüfung, Urinkontrollen, Überprüfung des Muttermundes und des Wachstums der Gebärmutter. Gegen Ende er Schwangerschaft in zweiwöchigen Abständen
- Laboruntersuchungen: Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, Hämoglobinwert(Hb), Luesserologie, Hepatitis-B-Antigen-Bestimmung, Röteln-Immunität, Chlamydientest
- Ultraschalluntersuchungen:
1. Ultraschall: 9. bis 12. Woche
2. Ultraschall: 19. bis 22. Woche
3. Ultraschall: 29. bis 32. Woche - CTG (Kardiotokografie)
Registrierung der kindlichen Herzaktionen, der kindlichen Bewegungen und der Gebärmutterkontraktionen ab der 30. Schwangerschaftswoche in Abständen von zwei Wochen
Bei auffälligen Befunden werden weitere Untersuchungen notwendig.
Neben den grundlegenden Untersuchungen gibt es eine Reihe von zusätzlichen Untersuchungen, die geeignet sind, Ihr Kind vor möglichen Risiken zu schützen. Dazu gehören folgende Untersuchungen:
- Toxoplasmosetest - Ein Bluttest zur Bestimmung der Antikörper der klärt, ob ein Schutz vorhanden ist, oder ob eine Überwachung bzw. Behandlung erforderlich wird.
- CMV - Die Zytomegalie ist eine Infektionserkrankung, die durch das Zytomegalievirus (abgekürzt CMV) verursacht wird.
- Parvovirus B19 - Das Parvovirus B19 verursacht die Ringelröteln, die wie Masern und Windpocken eine klassische “Kinderkrankheit” sind.
- Windpocken (Varizellen) - Eine durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöste Infektionskrankheit, die vor allem Kindergarten- und Grundschulkinder betrifft und typischerweise in den Wintermonaten oder im Frühjahr ausbricht. Windpocken sind so ansteckend, dass 90% aller 10-Jährigen die Erkrankung durchgemacht haben. Sie hinterlässt eine lebenslange Immunität.
- Messung der Nackentransparenz - Die Nackentransparenzmessung und Risikoberechnung wird mit 11 – 14 SSW gemacht.
- NIPT z.B. "Harmony-Test" - Nichtinvasive Pränataltests ermöglichen eine genetische Untersuchung des Kindes mittels Blutprobe der Schwangeren
- Glucosetoleranztest - Durch einen Glucosetoleranztest im mittleren Drittel der Schwangerschaft lässt sich das individuelle Risiko für einen Gestationsdiabetes erkennen und falls erforderlich behandeln.
- Farbdopplersonografie - spezielle Ultraschallmethode zur Messung der Durchblutung mütterlicher und kindlicher Gefäße. Sie ist sehr hilfreich bei der Früherkennung eines Schwangerschaftshochdrucks und zur Überwachung von Feten mit verzögertem Wachstum. Anwendung in der zweiten Schwangerschaftshälfte nach Bedarf.
- Test auf Streptokokken - Ein Scheidenabstrich einige Wochen vor der Geburt zeigt, ob Streptokokken vorhanden sind. In diesem Fall wird während der Geburt eine schützende Antibiotika Behandlung durchgeführt.
Vorgeburtliche Diagnostik (Pränataldiagnostik)
Vorgeburtliche Diagnostik sind Untersuchungen des ungeborenen Kindes und der Mutter. Methoden sind zum einen die nicht-invasiven Untersuchungen, die nur außerhalb des Körpers vorgenommenen werden und invasive Untersuchungen, die innerhalb des Körpers vorgenommen werden.
Wir führen vor allem spezielle Ultraschalluntersuchungen mit modernen Geräten durch, wie:
- Ersttrimesterscreening (NT-Messung)
- NIPT (Harmony)
- Dopplersonografie
- 3D / 4D - Ultraschall
Zur besseren Visualisierung der kindlichen Strukturen steht in unserer Praxis zudem die 3D/4D Ultraschalltechnik zur Verfügung.
Die Erweiterte Ultraschalluntersuchung der kindlichen Organe ist in der 22. SSW optimal. Dabei wird auf Hinweiszeichen geachtet, welche eine kindliche Entwicklungsstörung anzeigen können. Diese Untersuchung wird ebenfalls in unserer Praxis angeboten.
Bei der Dopplersonographie handelt es sich um eine spezielle Ultraschalltechnik.
Mit Hilfe des physikalischen Dopplereffektes können Aussagen über die Durchblutungsverhältnisse in kindlichen und mütterlichen Gefäßen gemacht werden. Entsprechende Fragestellungen sind z.B. Wachstumsverlangsamung des Ungeborenen, Fruchtwasserverminderung oder Bluthochdruck bei der Schwangeren.
Voraussetzungen für die Dopplersonographie sind eine entsprechende Gerätetechnik sowie Ausbildung und Erfahrung des Untersuchers. Aus den Untersuchungsergebnissen können Konsequenzen für die weitere Überwachung der Schwangerschaft oder für Art und Zeitpunkt der Entbindung abgeleitet werden.
Messung der Nackentransparenz
In der 11 – 14 SSW wird die Nackentransparenzmessung und Risikoberechnung gemacht. Ein spezielles von Prof. K. Nicolaides (Kings College, London) entwickeltes Computerprogramm errechnet dann das individuelle Risiko für das Vorliegen einer Trisomie 21 (Mongolismus).
Ca. 85% der genannten Veränderung können damit erkannt werden.
Die Akupunktur ist eine ganzheitliche Behandlungsform der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die auch in der westlichen Welt weite Anerkennung findet.
Akupunktur wird in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett eingesetzt. Einen besonderen Schwerpunkt hat die geburtsvorbereitende Akupunktur.
In wissenschaftlichen Studien ist die geburtsverkürzende und Wehen anregende Wirkung nachgewiesen.
In der ambulanten Sprechstunde wird diese nebenwirkungsarme Methode ab 36 SSW angeboten. Das Setzen der hauchdünnen Nadeln ist nahezu schmerzlos und dauert ca. 20 min pro Behandlungseinheit.